Leseprobe aus einem Gedichtbuch von Katrin Fritzsche
Dies ist eine Geschichte über den schmalen Grad, der zwischen Freundschaft und Liebe liegt, oder besser ausgedrückt: der zwischen Liebe und Verführung liegt, in Ver-dicht-ungen.
An die Freundin
26.Januar
Verführst du mich?
So ein Reichtum,
dich kennen zu lernen,
so viel Anziehung.
Deine Offenheit und
deine Distanz.
Deine Gesten und das,
wovon du sprichst.
Immer wieder sag ich mir:
Nicht zu schnell,
an dieser Stelle
mach´ ganz langsam.
Dann du,
wie du auf mich zu gehst.
Ich interessiere dich,
das weiß ich,
habe dich neugierig gemacht,
auf mich.
Nein, du wirst mich
nicht verführen,
hast einen sicheren Hafen,
genau wie ich.
Angst hab ich nur,
dass es weiter geht,
zu tief, zu suchend,
dass das Sehnen
den Verstand besiegt.
Bitte verführ` mich nicht.
30.September
Neue Nähe
Feuer in mein Leben.
Feuer und Licht.
Und neue Liebe.
Liebe zu mir selbst.
Durch deine Aufmerksamkeit.
Durch die Berührung von dir.
Durch unsere Gemeinsamkeiten
und trotzdem Grenzen wahren können.
Es ist ein Wunder.
Und es ist Heilung.
Es ist Wärme.
Und es ist Nähe,
die gut tut.
Es ist, wie es ist,
jederzeit aufs Neue.
Du bist die Freundin,
nach der ich mich sehnte.
Für jetzt.
Und hoffentlich
für noch ganz lange.
14.Oktober
Hochspannung
Etwas will platzen,
zerreißen,
sich in tausend Teile
zerstreuen
und Flügel bekommen...
Pflicht,
Arbeit,
Bedürfnisse,
deine Worte,
meine Leidenschaft.
Zu dir
will ich.
Jetzt.
Sofort.
Gleich.
Nein,
kein Aushalten mehr.
Gib mir deine Hand.
Schenk mir
deiner Augen Tiefe.
Lass uns gehen.
Weit weg.
Sehr weit.
In eine Welt
voller Vertrauen,
Wärme,
Einfachheit.
Bitte!
Ich kann
nicht mehr warten.
Jetzt will ich fliegen.
Mit dir.
20.Oktober
Vertrauen in die Wandlung
Den Wunsch hinaus senden in die Sphären,
zu den anderen, zu IHR, der Mutter von allem,
mit ganzer Kraft und aus vollem Herzen.
Dem Wunsch Zeit geben
zum Reisen und zum Ankommen,
zum Suchen und zum Finden.
Und dann lauschen, sehr fein, sehr offen
auf das, was zurück kommt.
Empfangen, mit wahrnehmenden Antennen.
Voller Hingabe auf die Wahl der Sphären warten,
auf IHRE Wahl, SIE die EINE wird
die eindeutig ideale Wahl treffen,
weil sie von einer Macht getroffen wird,
die alles einbezieht, was dazu gehört,
das Oben und das Unten,
das Jenseits und die Meere,
die Armen und die, die ihre Seele verloren haben,
Mit ganzer Kraft und aus vollem Herzen darauf vertrauen,
dass ich geliebt werde,
genau so, wie ich bin.
30.Oktober
Mein Rufen
Der rote Wein
beim Untergang der Sonne
erzählt mir davon,
wie sehr
ich dich
rufe.
Zu mir.
Er erzählt,
dass es Liebe ist.
Doch was es wirklich ist,
welche weiß?
Ein Feuer brennt
in mir
und dieses Feuer
trägt deinen Namen.
30.Oktober
Was es ist
- frei nach Erich Fried -
Was ist es,
sind es deine Augen?
Oder deine samtweichen Haare?
Oder ist es
dein Verstehen
und dein Zuhören,
ohne dein eigenes Pulsieren
zu verlieren?
Ist es das Gefühl,
dass du viel öfter
an mich denkst,
als es je eine
Freundin
für mich tat?
Oder bin ich es
nur
selbst?
Es ist alles.
Du bist es und ich.
Es ist das Feuer und die Distanz.
Es ist die Blume und das Meer.
Es ist der Regen und der Wald.
Es ist Verlangen und Sehnen.
Es ist Wärme.
Aber ist es
Liebe?
30.Oktober
Zwiespalt
Ich will es nicht.
Ich will nicht,
dass es näher wird.
Ich will nicht
dass du mich
noch tiefer
berührst.
Ich will es doch.
Ich will dich.
Ich will Liebe.
Ganz und gar.
Nicht als Pflicht.
Nichts Festhalten.
Loslassen
und auch wieder
Einsamkeit
riskieren.
30.Oktober
Wer entscheidet?
Es ist zu spät.
Es ist passiert.
Meine Gefühle
haben wieder einmal
entschieden.
Mein Denken
will nicht das Gleiche.
Oder doch?
Gäbe es denn jetzt noch
ein Zurück?
Ja, wenn du mich
zurück
stößt.
Ob du es tust,
das weiß ich nicht.
Ob ich´s so wünsche?
Ich kann es nicht
allein entscheiden.
Ich trau mich nicht,
allein zu wünschen.
Etwas irritiert,
hält mich zurück.
Es braucht Zeit.
Sie wird entscheiden,
die Zeit.
5.November
Aufzuwachen
Aufzuwachen
im Feuer der Leidenschaft
mit deinem Arm,
der sich so plötzlich
um mich bewegt,
dass die Schmetterlinge
unaufhaltsam sind.
Leidenschaft
für die Aufmerksamkeiten
zwischen uns,
offene und versteckte.
Leidenschaft
mit dem sicheren Gefühl,
ja, du bist meine Freundin
und er ist mein Liebster.
Mit dir gehe ich auf Reisen
und erlebe ich eine
längst vergessene Zärtlichkeit,
offen und frei.
Bei dir finde ich Heilung.
Und dann komme ich heim,
in seinen Schoß.
Es soll beides geben
in meinem Leben:
die Liebe und die Freiheit,
beides in einem,
beides in mir.
Durch dich
und durch ihn,
sehend bin ich wieder,
aufgewacht?
5.November
Ein paar Worte zu viel
Ich will sie nicht hören,
deine Worte
zu dem, was das ist
zwischen uns.
Weil ich diesen Zauber
halten will?
Nein, weil ich fürchte
(und hoffe),
dass du es auch spürst,
dieses Prickeln,
dieses Mehr wollen,
dieses Manchmal-fast-
nicht-mehr-Aushalten.
Denn wenn du
das aussprichst,
wären es
ein paar Worte zu viel
und ich könnte
nicht mehr
einfach nur genießen.
5.November
Wer mit wem?
Spielst du mit mir?
Was tust du da?
Du suchst nach der Tiefe,
genau wie ich.
Du lässt so viel Nähe zu,
genau wie ich.
Oder spiele ich mit dir?
Genieße ich die Spannung,
die du vielleicht gar nicht spürst?
Genieße ich die Lebendigkeit,
die du in mein Leben bringst?
Wer spielt hier mit wem?
Ich mit mir selbst.
10.November
Du und er
Und am Abend
kommt sie
dann doch –
die Einsamkeit,
die manchmal
im Alleinsein liegt.
Du arbeitest.
Und ich weiß,
dass ich dein Herz
erobert habe.
Als Freundin.
Aber warum
sehne ich mich
nach dir
und nicht nach ihm?
Es gibt eine Mitte.
Zwischen Leiden
bringender Leidenschaft
und zu vielen Grenzen,
eine Mitte zwischen dir
und ihm.
Ich kann nur
wünschen
und warten.
Auf dich?
Auf die Mitte?
Und er?
11.November
Zu viel?
Viel zu viel
Freude
macht es mir,
an dich zu denken.
Wie, sag mir,
kann ich dann heraustreten
aus dieser Spannung?
Freude und Begeisterung,
da sind sie,
durch dich.
Ist das die Mitte?
Es ist Lebendigkeit.
Oder Sucht?
Die Wahrheit ist so
unerträglich, so oft.
Ich spüre mich wieder.
Das war es, was ich wollte.
11.November
Das rechte Maß
Stück für Stück, sagt die Zeit.
Ich will alles, wünsche ich.
Langsam, rät die Freundin.
Ich kann nicht warten, antworte ich.
Lass es einen Prozess sein,
meint die Vernunft.
Es ist Spannung, spüre ich.
Eine Spannung, die Motor ist
und Licht,
eine Spannung,
die ich genießen sollte,
im rechten Maß.
Habe ich ihn
nicht längst
an dich
verraten?
22.November
Schon Liebe genug
Wenn es nun wirklich so wäre,
dass ich nicht zu ihm gehöre,
und du nicht zu der anderen,
wenn es so wäre,
dass wir zwei ein Paar sein sollten,
dann würde es
Schritt für Schritt
vielleicht nur
eine noch größere Symbiose geben
als die Symbiosen,
die du und ich
schon jetzt in der Beziehung
zu den beiden anderen
erfolglos suchen.
Schutz vor Symbiose?
Unsere Freundschaft ist alles.
Nährboden für unser Sehnen.
Quelle für unsere Kreativität.
Sprudelnde Freude, Licht,
Lebendigkeit und Zärtlichkeit.
Unsere Freundschaft ist
schon Liebe genug.
Wir dürfen niemanden
betrügen. Oder haben
wir das bereits?
Ca.12.Dezember
Meine Entscheidung
Meine Freundin bist du
und so soll es bleiben.
Auch wenn die Schmetterlinge
in den Träumen meiner Körperzellen
oft eine andere Melodie singen.
So vieles gibst du mir:
Nähe, Verständnis, ganz viel Wärme.
Der Tanz der kleinen körperlichen Berührungen
ist wie ein gefährliches Bonbon als Zugabe,
das Stück um Stück eine Hoffnung auf Erfüllung
in mir wachsen lässt.
Was ist das für eine Freundschaft,
die so voller Sinnlichkeit ist?
Der Anfang einer langsam wachsenden Liebe?
So beginnt der Wahnsinn einer Illusion.
Es braucht eine Grenze,
einen Schutz für mein Zuhause!
Dies entscheide ich für mich.
Berühre mich, meine Freundin,
denn das ist es, was ich von dir will:
berühre mich mit deinen Ideen,
mit deinen Gedanken und mit deiner Seele.
Aber berühr mich nicht mit deiner Leidenschaft,
mit deinem abenteuerlichen Löwefeuer,
mit deinem Kribbeln und Begehren.
Denn Liebe ist etwas ganz anderes.
Lass meinen Körper entspannt bei dir sein,
halte dein impulsives Flirten in dir selbst
und spiel den Feuerkampf mit einer anderen.
Es ist das einzige, was ich dir nicht geben darf,
weil du meine Freundin bist.
...
Verführst du mich?
So ein Reichtum,
dich kennen zu lernen,
so viel Anziehung.
Deine Offenheit und
deine Distanz.
Deine Gesten und das,
wovon du sprichst.
Immer wieder sag ich mir:
Nicht zu schnell,
an dieser Stelle
mach´ ganz langsam.
Dann du,
wie du auf mich zu gehst.
Ich interessiere dich,
das weiß ich,
habe dich neugierig gemacht,
auf mich.
Nein, du wirst mich
nicht verführen,
hast einen sicheren Hafen,
genau wie ich.
Angst hab ich nur,
dass es weiter geht,
zu tief, zu suchend,
dass das Sehnen
den Verstand besiegt.
Bitte verführ` mich nicht.
30.September
Neue Nähe
Feuer in mein Leben.
Feuer und Licht.
Und neue Liebe.
Liebe zu mir selbst.
Durch deine Aufmerksamkeit.
Durch die Berührung von dir.
Durch unsere Gemeinsamkeiten
und trotzdem Grenzen wahren können.
Es ist ein Wunder.
Und es ist Heilung.
Es ist Wärme.
Und es ist Nähe,
die gut tut.
Es ist, wie es ist,
jederzeit aufs Neue.
Du bist die Freundin,
nach der ich mich sehnte.
Für jetzt.
Und hoffentlich
für noch ganz lange.
14.Oktober
Hochspannung
Etwas will platzen,
zerreißen,
sich in tausend Teile
zerstreuen
und Flügel bekommen...
Pflicht,
Arbeit,
Bedürfnisse,
deine Worte,
meine Leidenschaft.
Zu dir
will ich.
Jetzt.
Sofort.
Gleich.
Nein,
kein Aushalten mehr.
Gib mir deine Hand.
Schenk mir
deiner Augen Tiefe.
Lass uns gehen.
Weit weg.
Sehr weit.
In eine Welt
voller Vertrauen,
Wärme,
Einfachheit.
Bitte!
Ich kann
nicht mehr warten.
Jetzt will ich fliegen.
Mit dir.
20.Oktober
Vertrauen in die Wandlung
Den Wunsch hinaus senden in die Sphären,
zu den anderen, zu IHR, der Mutter von allem,
mit ganzer Kraft und aus vollem Herzen.
Dem Wunsch Zeit geben
zum Reisen und zum Ankommen,
zum Suchen und zum Finden.
Und dann lauschen, sehr fein, sehr offen
auf das, was zurück kommt.
Empfangen, mit wahrnehmenden Antennen.
Voller Hingabe auf die Wahl der Sphären warten,
auf IHRE Wahl, SIE die EINE wird
die eindeutig ideale Wahl treffen,
weil sie von einer Macht getroffen wird,
die alles einbezieht, was dazu gehört,
das Oben und das Unten,
das Jenseits und die Meere,
die Armen und die, die ihre Seele verloren haben,
Mit ganzer Kraft und aus vollem Herzen darauf vertrauen,
dass ich geliebt werde,
genau so, wie ich bin.
30.Oktober
Mein Rufen
Der rote Wein
beim Untergang der Sonne
erzählt mir davon,
wie sehr
ich dich
rufe.
Zu mir.
Er erzählt,
dass es Liebe ist.
Doch was es wirklich ist,
welche weiß?
Ein Feuer brennt
in mir
und dieses Feuer
trägt deinen Namen.
30.Oktober
Was es ist
- frei nach Erich Fried -
Was ist es,
sind es deine Augen?
Oder deine samtweichen Haare?
Oder ist es
dein Verstehen
und dein Zuhören,
ohne dein eigenes Pulsieren
zu verlieren?
Ist es das Gefühl,
dass du viel öfter
an mich denkst,
als es je eine
Freundin
für mich tat?
Oder bin ich es
nur
selbst?
Es ist alles.
Du bist es und ich.
Es ist das Feuer und die Distanz.
Es ist die Blume und das Meer.
Es ist der Regen und der Wald.
Es ist Verlangen und Sehnen.
Es ist Wärme.
Aber ist es
Liebe?
30.Oktober
Zwiespalt
Ich will es nicht.
Ich will nicht,
dass es näher wird.
Ich will nicht
dass du mich
noch tiefer
berührst.
Ich will es doch.
Ich will dich.
Ich will Liebe.
Ganz und gar.
Nicht als Pflicht.
Nichts Festhalten.
Loslassen
und auch wieder
Einsamkeit
riskieren.
30.Oktober
Wer entscheidet?
Es ist zu spät.
Es ist passiert.
Meine Gefühle
haben wieder einmal
entschieden.
Mein Denken
will nicht das Gleiche.
Oder doch?
Gäbe es denn jetzt noch
ein Zurück?
Ja, wenn du mich
zurück
stößt.
Ob du es tust,
das weiß ich nicht.
Ob ich´s so wünsche?
Ich kann es nicht
allein entscheiden.
Ich trau mich nicht,
allein zu wünschen.
Etwas irritiert,
hält mich zurück.
Es braucht Zeit.
Sie wird entscheiden,
die Zeit.
5.November
Aufzuwachen
Aufzuwachen
im Feuer der Leidenschaft
mit deinem Arm,
der sich so plötzlich
um mich bewegt,
dass die Schmetterlinge
unaufhaltsam sind.
Leidenschaft
für die Aufmerksamkeiten
zwischen uns,
offene und versteckte.
Leidenschaft
mit dem sicheren Gefühl,
ja, du bist meine Freundin
und er ist mein Liebster.
Mit dir gehe ich auf Reisen
und erlebe ich eine
längst vergessene Zärtlichkeit,
offen und frei.
Bei dir finde ich Heilung.
Und dann komme ich heim,
in seinen Schoß.
Es soll beides geben
in meinem Leben:
die Liebe und die Freiheit,
beides in einem,
beides in mir.
Durch dich
und durch ihn,
sehend bin ich wieder,
aufgewacht?
5.November
Ein paar Worte zu viel
Ich will sie nicht hören,
deine Worte
zu dem, was das ist
zwischen uns.
Weil ich diesen Zauber
halten will?
Nein, weil ich fürchte
(und hoffe),
dass du es auch spürst,
dieses Prickeln,
dieses Mehr wollen,
dieses Manchmal-fast-
nicht-mehr-Aushalten.
Denn wenn du
das aussprichst,
wären es
ein paar Worte zu viel
und ich könnte
nicht mehr
einfach nur genießen.
5.November
Wer mit wem?
Spielst du mit mir?
Was tust du da?
Du suchst nach der Tiefe,
genau wie ich.
Du lässt so viel Nähe zu,
genau wie ich.
Oder spiele ich mit dir?
Genieße ich die Spannung,
die du vielleicht gar nicht spürst?
Genieße ich die Lebendigkeit,
die du in mein Leben bringst?
Wer spielt hier mit wem?
Ich mit mir selbst.
10.November
Du und er
Und am Abend
kommt sie
dann doch –
die Einsamkeit,
die manchmal
im Alleinsein liegt.
Du arbeitest.
Und ich weiß,
dass ich dein Herz
erobert habe.
Als Freundin.
Aber warum
sehne ich mich
nach dir
und nicht nach ihm?
Es gibt eine Mitte.
Zwischen Leiden
bringender Leidenschaft
und zu vielen Grenzen,
eine Mitte zwischen dir
und ihm.
Ich kann nur
wünschen
und warten.
Auf dich?
Auf die Mitte?
Und er?
11.November
Zu viel?
Viel zu viel
Freude
macht es mir,
an dich zu denken.
Wie, sag mir,
kann ich dann heraustreten
aus dieser Spannung?
Freude und Begeisterung,
da sind sie,
durch dich.
Ist das die Mitte?
Es ist Lebendigkeit.
Oder Sucht?
Die Wahrheit ist so
unerträglich, so oft.
Ich spüre mich wieder.
Das war es, was ich wollte.
11.November
Das rechte Maß
Stück für Stück, sagt die Zeit.
Ich will alles, wünsche ich.
Langsam, rät die Freundin.
Ich kann nicht warten, antworte ich.
Lass es einen Prozess sein,
meint die Vernunft.
Es ist Spannung, spüre ich.
Eine Spannung, die Motor ist
und Licht,
eine Spannung,
die ich genießen sollte,
im rechten Maß.
Habe ich ihn
nicht längst
an dich
verraten?
22.November
Schon Liebe genug
Wenn es nun wirklich so wäre,
dass ich nicht zu ihm gehöre,
und du nicht zu der anderen,
wenn es so wäre,
dass wir zwei ein Paar sein sollten,
dann würde es
Schritt für Schritt
vielleicht nur
eine noch größere Symbiose geben
als die Symbiosen,
die du und ich
schon jetzt in der Beziehung
zu den beiden anderen
erfolglos suchen.
Schutz vor Symbiose?
Unsere Freundschaft ist alles.
Nährboden für unser Sehnen.
Quelle für unsere Kreativität.
Sprudelnde Freude, Licht,
Lebendigkeit und Zärtlichkeit.
Unsere Freundschaft ist
schon Liebe genug.
Wir dürfen niemanden
betrügen. Oder haben
wir das bereits?
Ca.12.Dezember
Meine Entscheidung
Meine Freundin bist du
und so soll es bleiben.
Auch wenn die Schmetterlinge
in den Träumen meiner Körperzellen
oft eine andere Melodie singen.
So vieles gibst du mir:
Nähe, Verständnis, ganz viel Wärme.
Der Tanz der kleinen körperlichen Berührungen
ist wie ein gefährliches Bonbon als Zugabe,
das Stück um Stück eine Hoffnung auf Erfüllung
in mir wachsen lässt.
Was ist das für eine Freundschaft,
die so voller Sinnlichkeit ist?
Der Anfang einer langsam wachsenden Liebe?
So beginnt der Wahnsinn einer Illusion.
Es braucht eine Grenze,
einen Schutz für mein Zuhause!
Dies entscheide ich für mich.
Berühre mich, meine Freundin,
denn das ist es, was ich von dir will:
berühre mich mit deinen Ideen,
mit deinen Gedanken und mit deiner Seele.
Aber berühr mich nicht mit deiner Leidenschaft,
mit deinem abenteuerlichen Löwefeuer,
mit deinem Kribbeln und Begehren.
Denn Liebe ist etwas ganz anderes.
Lass meinen Körper entspannt bei dir sein,
halte dein impulsives Flirten in dir selbst
und spiel den Feuerkampf mit einer anderen.
Es ist das einzige, was ich dir nicht geben darf,
weil du meine Freundin bist.
...
Von N. (du weißt, dass du es bist), für Katrin geschrieben:

während du schläfst,
steige ich in das kleine Boot
in meinen Träumen.
Es gibt keine Rückkehr,
ohne auf die Meere hinaus zu fahren.
Ich habe keine Angst
vor der Raserei der Wellen,
die meine Rückkehr ersehnt,
vor dem Eintauchen
in jene unbekannte Dunkelheit dort.
Auch wenn es einmal zur Mittagszeit wäre,
ich habe keine Angst,
diese dunklen, grässlichen,
brutalen Algen zu sehen.
Ich habe nur Angst davor,
die Liebe aus jenen versunkenen Tiefen
nicht herausholen zu können.
Angst habe ich davor,
beim Aufwachen
dich nicht neben mir finden zu können.