Auszug aus Buch 2 der Trilogie von Katrin Fritzsche

Klitzekleine Leseprobe ...

... aus einem Telefonat, das wie ein Stein sein kann, zum Dranfesthalten im Alltag:


Nun ist es soweit, sagt meine Kollegin zu mir, die Synchronizität funktioniert mal wieder.

Was, frage ich, höre doch endlich auf damit, immerzu in Metaphern zu reden, es nervt. Meine Hände zappeln schon wieder.

Lass du lieber deine Finger über die Tastatur tanzen und schreibe endlich alles genauso wie besprochen, antwortet sie. Meine Liebe, bitte höre mir zu.

Also gut, was passiert synchron?

Es ist ein Buch rausgekommen, von einer Kollegin.

Wie ist der Titel?

Kann eine Synchronizität essen?

Ja, kann sie, gute Idee der Autorin. Weißt du wie? Indem die Fachärztin sagt: Nimm dein Tagesmedikament immer genau zu der gleichen Zeit, zu denselben Bedingungen. Oder indem die Therapeutin meint: Nahrungsergänzungsmittel bitte immer in derselben Dosierung. Oder der Heilpraktiker zur psychisch Kranken (mit denen kann man´s ja machen): einen Apfel am Besten mehrmals am Tag. Der Körper braucht seine Vitamine so oft wie möglich. Dass er auch die Spurenelemente so oft wie möglich braucht, verschweigt er. Er muss ja auch in der nächsten Beratungsstunde noch ein kleines Aha-Erlebnis zu bieten haben. Da wäre es ja das Beste der alte Psychiater, da im nahegelegenen Dorf, der in jeder neuen Grippewille wolle welle seine Patienten nur noch durchs offene Fenster behandelt, würde gleich sagen: Ich verordne dir nicht das Holohalloperidol, hole es dir doch woanders. Nein ich verordne dir das Lesen dieses jetzt überall in der Synchronizität erscheinenden Buches, egal welchen Titels. Wie heißt denn deine Freundin, die das geschrieben hat?

Kollegin bitte, ja. Mensch du, wenn du keine Lust zum Telefonieren hast, dann kannst du ganz schön viel Firlefanz loslassen. In deinem Kopf möchte ich nicht zu Hause sein.

Also gut. Wie heißt deine Freundin? (Beide lachen schallend.)

Sie heißt Pauline Moriz, sie hat Augen so schön wie die untergehende Sonne in der Tiefe des Herbstes.

Oh, ich kenne sie, haben wir nicht neulich zusammen gearbeitet?

Ja, wir sangen das Lied von Gabriella aus Wie im Himmel.

Oh Mist, ja, jetzt weiß ich es wieder. Hey, lass mich weiter arbeiten, die Küche sieht furchtbar aus.

Och Mensch, ich hab Lust zum Quatschen.

Heute Abend, du Süße, wir legen einander die Hände auf unsere Schultern, verbinden uns mit dem Göttlichen, dem Großen Geheimnis, mit Mutter Erde. Und wirbeln einfach weiter, o.k.?

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